'Mauri' - in Memoriam
Feuerwehrspielplatz: Tafel erinnert an Stefan Mauriszat
Eine besondere Erinnerung an Stefan Mauriszat ist gelungen. Auf dem neuen, allseits beliebten Feuerwehrspielplatz in der Straße "Im Rod" steht seit wenigen Tagen ein Schild, das an den 2014 viel zu früh verstorbenen Feuerwehrkameraden erinnert.

(von Rainer Beutel – Nauheim-Online)
Die Tafel enthält "eine Widmung für unseren Freund 'Mauri'", erklärt Gemeindebrandinspektor Christian Hartmann. Damit würdigen vor allem jene, die Stefan Mauriszat persönlich kannten, respektierten und als echten Kameraden wie super Freund schätzten, dessen Leistungen für die Jugendarbeit in Nauheim. Die Idee für die Erinnerungstafel wurde gemeinsam mit der Jugendpflege entwickelt, nachdem das Motto für den Spielplatz zuvor vom Kinder- und Jugendparlament und der Jugendpflege in einem Workshop mit Kindern, der Jugendfeuerwehr und Feuerwehrleuten erarbeitet worden war.
Der Plan wurde von der Gemeinde genehmigt. Der Feuerwehrvorstand hat daraufhin beim Spielgerätehersteller des Spielplatzes eine hochwertige Tafel anfertigen lassen, die "privat aus der Kasse einiger Freunde von Mauri bezahlt" wurde, wie Christian Hartmann berichtet. Kosten: etwas über 2000 Euro, inklusive TÜV- Zertifikat. Die Tafel wirbt, wie es sich Stefan Mauriszat wohl gewünscht hätte, für die Jugendarbeit der Feuerwehr. Die darauf integrierte Widmung ist mit einer sogenannten "Landingpage" verknüpft, die in den kommenden Wochen mit wechselnden Inhalten zum Thema Feuerwehr/Kinder/Nachwuchsarbeit belebt werden soll. Link ➡️ "Nauheimer Feuerwehr-Spielplatz"
Wer war Stefan Mauriszat?
Der am 28. Februar 1964 geborene selbständige Elektromeister war am 3. November 1977 als junges Mitglied zum Nachwuchs der Nauheimer Feuerwehr gestoßen. Er war somit ein Gründungsmitglied der Jugendfeuerwehr, die offiziell 1978 aus der Taufe gehoben wurde. In die Einsatzabteilung rückte Mauriszat am 29. März 1981 auf. Bis zu seinem völlig überraschenden, für viele so schmerzhaften Tod am 30. April 2014 zählte er zu den verlässlichen Säulen der hiesigen Wehr. Von 1990 bis 2000 war er Jugendfeuerwehrwart.
"Hierbei hat Stefan den heute immer noch sehr hohen Standard der Kinder- und Jugendarbeit gesetzt. Stefan war über jegliche Grenzen hinaus tätig und hat Kinder und Jugendliche in jeglicher Hinsicht unterstützt und gefördert", erinnert sich Christian Hartmann.
Bei Veranstaltungen in Nauheim brachte sich Mauriszat uneigennützig mit seiner handwerklichen Expertise als Elektromeister ein, sei es am Musikfest, am Weihnachtsmarkt oder sonstigen Veranstaltungen - "gemeinsam und Hand in Hand mit den Kinderbeauftragten, dem Vereinsring und der Jugendpflege der Gemeinde", so Hartmann. Schon 1986 war er in der Wehr Gruppenführer, ab 1989 Zugführer. Zur Zeit von Ortsbrandmeister Walter Kühnl zählte Stefan Mauriszat nach Oliver Halfmann (Kühnls Stellvertreter) als dritter Mann der Leitungsebene. 2008 übernahm er die Funktion des Kreisjugendfeuerwehrwartes. Seine Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die sich für alles rund um die Feuerwehr begeistern, ließ er motivierend und für andere in die Arbeit mit den Jugendfeuerwehren im Kreis Groß-Gerau einfließen.
Das Schicksal
"Drei Tage nach der feierlichen Verabschiedung von Walter Kühnl, die er gemeinsam mit mir als Nachfolger von Walter über Wochen vorbereitet und geplant hatte, verstarb Stefan plötzlich am frühen Morgen des 30. April 2014." - So schildert Gemeindebrandinspektor Hartmann, was damals passierte und nicht nur die Feuerwehr, sondern viele in Nauheim und Umgebung schockiert hat. Plötzlich lebte 'Mauri' nicht mehr, er wurde mitten aus dem Leben gerissen. Hartmann:
"Stefan hat bis heute eine riesengroße Lücke hinterlassen. Er war nicht nur unser Kamerad und vor allem unser Freund. Er war für viele von uns auch eine Art Vaterfigur, Vorbild, Mentor, Sorgentröster, Verbindungsmann und Brückenbauer. Stefan war einer, den konnte man nachts um drei Uhr anrufen wenn man Hilfe braucht. Und er war um 3.10 Uhr da. Quasi ein Feuerwehrmann durch und durch."
Er spreche für viele der Nauheimer Feuerwehr, die sich "bis heute nicht mit seinem Tod arrangiert haben", führt Hartmann aus. "Mauri" werde bis heute "unendlich vermisst, die Erinnerung an ihn schmerzt nach wie vor". Allerdings gebe es auch "unendlich viele tolle Geschichten aus der gemeinsamen Zeit", sagt Hartmann. Zu jeder Gelegenheit werde von ihm bei der Wehr erzählt. Nur zu gerne werde gemeinsam über das Erlebte gelacht - "genau so, wie er immer war - für jeden Spaß zu haben, aber mit der notwendigen Ernsthaftigkeit, wenn es drauf ankam", resümiert der Feuerwehrchef.
Die Tafel zum Andenken an Stefan Mauriszat wurde privat bezahlt von Daniel Becker, Christian Hartmann, Marco Fresu, Helge Brust, Rainer Daum, Katharina und Andreas Engel, Steffen Hamm, Sascha Loosen, Christian Ramge und Christoph Lösel.
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